20 Jahre DEL: „Freundschaften fürs Leben geschlossen“

Ohne Frage, Ustorf, 39 Jahre alt, hat in Berlin einen ähnlichen Stellenwert wie Felski. Der in Kaufbeuren geborene Ex-Profi, der aufgrund eines Schädel-Hirn-Traumas seine Karriere offiziell im März 2013 beenden musste, hat sich seine Lorbeeren mit sechs Meistertiteln mehr als verdient. Ustorf hat sich dafür nie geschont, sich in Schüsse geworfen, Zähne verloren, den Fuß gebrochen – aber trotzdem weiter gespielt. Klar, dass das bei den Anhängern gut ankam.

Leider mit immer noch anhaltenden Folgen. Neben seinem Schädel-Hirn-Trauma musste sich Ustorf im Sommer zwei Schulteroperationen in Pfronten unterziehen. An Sport war ohnehin schon lange nicht mehr zu denken. Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen – Ustorf hat es richtig erwischt. Nun also die Schulter-Operationen, von denen er sich aktuell in seiner amerikanischen Wahlheimat erholt. Das Gute: Besserung ist in Sicht. Ustorf kämpft sich langsam an den normalen Alltag heran.

Trotz seiner zahlreichen Verletzungen und der damit verbundenen Leidenszeit blickt er glücklich auf sein Leben als DEL-Profi zurück. Wenngleich der ehemalige NHL-Crack gern noch weiter gespielt hätte – auch in der 20. DEL-Saison wäre er am liebsten aktiv dabei gewesen. Rückblickend sagt er: „Ich kann zufrieden sein. Es gibt nicht viele Leute, die so lange professionell Eishockey spielen können und dürfen. Ich habe auf sehr hohem Niveau gespielt, war in der NHL aktiv, habe an vier Olympischen Spielen teilgenommen. Es gibt vieles in meiner Karriere, auf das ich stolz sein kann.“

„Meine schönsten Erinnerungen habe ich an die tollen Menschen, mit denen ich zusammen spielen durfte. Sie haben meine DEL-Zeit geprägt und unvergesslich gemacht“, sagt Ustorf zum Jubiläum. „Die acht Jahre in Berlin waren etwas ganz Besonderes, ich habe dort Freundschaften fürs Leben geschlossen.“

Ganz verzichten müssen die Fans auf ihren Liebling nicht. „Usti“ möchte im Oktober wieder nach Berlin reisen, um, wie in den Jahren zuvor, erneut die „Susan G. Koman-Stiftung“, ein Verein für die Heilung von Brustkrebs, zu unterstützen. Die Hauptstadt dürfte ohnehin der erste Anlaufpunkt sein, wenn er sich vollständig geheilt fühlt und wieder fit ist. Ustorf macht keinen Hehl daraus, dass er eines Tages bei den Eisbären arbeiten möchte.

Ein Ziel, was er nicht aus den Augen verlieren wird. So viel ist sicher. Ustorf liebt den Eishockey-Sport. Da hin will er auch wieder zurück. Ein Kämpfer wie er bekommt das hin. In welcher Position auch immer. In Berlin jedenfalls bleibt er auf ewig der beliebteste „Hooligan“. Solch einen Stellenwert muss man sich erst mal erarbeiten.   

Teile auf Facebook Teile auf X (Twitter)