Unerwartetes Comeback: Der „Diesel“ ist zurück
Er kam, sah und siegte – die Rede ist von Matt Dzieduszycki. Der Stürmer der Grizzly Adams Wolfsburg stand in Spiel eins der Viertelfinal-Serie der Thomas Sabo Ice Tigers gegen Wolfsburg am vergangenen Sonntag überraschend auf dem Eis – knapp fünf Monate nach seiner Verletzung, die er sich im Oktober 2013 im Heimspiel gegen die Kölner Haie zugezogen hatte. Zwar blieb der 33 Jahre alte Angreifer nach so langer Zeit ohne Spiel noch ohne Scorerpunkt, dennoch war Trainer Pavel Gross froh, eine weitere Option im Kader zu haben. Und das eher unerwartet, wie „Diesel“ erklärt.
Matt, deine Rückkehr aufs Eis hat viele überrascht – schließlich war ein Comeback noch in dieser Saison lange ausgeschlossen worden. Hast du selber erwartet, dass du in den Playoffs wieder dabei sein kannst?
Nicht wirklich. Ich dachte nach meiner Verletzung: Okay, das war es jetzt – du bist raus für den Rest der Saison, du verpasst die Playoffs. Die Ärzte sagten mir ja anfangs, dass ich wohl eine Pause von bestimmt sechs Monaten brauche.
Der Heilungsprozess dauerte offensichtlich doch nicht so lange.
Stimmt. Da bin ich auch sehr froh drüber. In den letzten Wochen der Hauptrunde habe ich irgendwann gemerkt, dass es vielleicht doch noch rechtzeitig hinhauen könnte. Das habe ich zunächst aber komplett für mich behalten. Weder meine Mitspieler, die Trainer oder der Manager wussten etwas davon. Anfang März bin ich dann auf die Verantwortlichen zugegangen und der Coach sagte: Wir schauen, was die Ärzte sagen.
Wann hat die medizinische Abteilung ihr Okay gegeben?
Schon vor einigen Wochen. Alle Tests waren gut, die Trainingseinheiten verliefen auch problemlos. Ich habe meinen Mitspielern daher auch sofort gesagt, dass sie in Zweikämpfen keine Rücksicht auf mich nehmen sollen. Das war gut für mein Selbstvertrauen.
Training und Spiel sind allerdings zwei verschiedene Paar Schuhe - wie ging es in Nürnberg?
Das Tempo im Spiel war natürlich viel höher als im Training. Ich habe auch ein bisschen gebraucht, um wieder reinzukommen, um zu wissen, was ich machen muss. Marco Rosa und Brent Aubin haben mir aber super geholfen. Besser hätte es nicht sein können. Ich konnte mein Spiel dadurch so einfach wie möglich halten. Das hat schon geholfen.
Eure Sturmreihe hat in dieser Konstellation noch nie zusammen gespielt – dein Fazit?
Ich habe nur einmal in Schwenningen mit Brent Aubin zusammengespielt. Und auch mit Marco habe ich ja noch nicht wirklich in einer Reihe gestanden. Sie spielen natürlich auch beide einen anderen Stil als Tyler Haskins, mit dem ich sonst zusammengespielt habe. Aber beide sind Top-Spieler – es war deshalb kein Problem.
Spiel eins ging an euch – schon ein wichtiger Schritt, oder?
Natürlich, aber es ist halt auch nur ein Spiel in einer wahrscheinlich langen Serie. Nürnberg wird jetzt nicht am Boden liegen bleiben. Sie werden Mittwoch zu uns kommen und besser spielen als am Sonntag. Wir müssen zusehen, dass wir genau so weiter spielen. Dann haben wir gute Chancen auf die nächste Runde.