Yannic Seidenberg: \"Für Prognosen ist es noch zu früh\"
Spät, aber verdient – so könnte man den 4:2-Sieg am vergangenen Sonntag gegen die Grizzly Adams Wolfsburg beschreiben. Trotz vieler Chancen brauchten die Adler bis zur 59. Spielminute, ehe Mike Glumac das erlösende 3:2 erzielen konnte. Marcus Kinks Empty-Net-Treffer zum 4:2 stellte dann den Endstand her. Mittendrin war auch Stürmer Yannic Seidenberg, der das zwischenzeitliche 2:1 der Adler durch Doug Janik vorbereitet hatte.
Yannic, wie hast Du den 4:2-Sieg gegen Wolfsburg erlebt?
Das war ein sehr positives Erlebnis für uns. Ich bin froh, dass Mike (Glumac) den Puck noch ins Tor gehauen hat und uns dadurch auf die Siegerstraße brachte. Wir hatten wieder Probleme, Tore zu erzielen, obwohl wir uns immer wieder gute Chancen erarbeitet haben. Das war auch in den letzten Spielen schon so. Deshalb waren die beiden Tore am Schluss und die drei Punkte Gold wert.
Das ist aber auch ein Zeichen von Moral, wenn das Team solch ein Spiel noch unbedingt in der regulären Spielzeit gewinnen will, oder?
Auf jeden Fall. Wir haben bis zum Schluss an den Sieg geglaubt und sind immer weiter angerannt. Natürlich gehört auch etwas Glück dazu. Davon aber abgesehen, waren wir nach den letzten Spielen, das Köln-Spiel am Freitag ausgenommen, mit unseren Leistungen nicht zufrieden. Wir haben unser System nicht umgesetzt, nicht geradlinig gespielt und zu viele Chancen liegen gelassen.
Du hast das Spitzenspiel in Köln bereits angesprochen. Da wart ihr mit den Haien trotz der 1:3- Niederlage auf jeden Fall auf Augenhöhe.
Das sehe ich auch so. Mir kam es am Freitagabend so vor, als ob Köln einfach auch das Glück mit den herumhüpfenden Scheiben hatte und wir nicht. Symbolisch war für mich das 2:1 der Haie, als der Puck von Doug Janiks Bein genau vor den Schläger von Rok Ticar gesprungen ist, der dann vollenden konnte. Bei uns war es genau anders herum. Die Scheibe wollte nicht ins Tor und ist meist immer dort hingesprungen, wo ein Kölner stand. Aber so ist das eben im Eishockey und so etwas muss man schnell abhaken.
In der Tabelle haben sich die Adler zusammen mit Köln, Augsburg, Berlin und Ingolstadt etwas vom Rest abgesetzt. Glaubst Du, dass sich in der Tabelle schon die Topfavoriten herauskristallisiert haben?
Dafür ist es noch zu früh, wir haben erst ein Viertel der Vorrunde gespielt. Auch Teams wie beispielsweise Hamburg werden noch besser in Fahrt kommen. Aber es sind schon starke Mannschaften oben mit dabei. Die Haie spielen bislang sehr konstant auf hohem Niveau. Das ist spannend zu beobachten, mal abwarten, wie sich das weiterentwickelt.
Dominik Bittner hat nach dem Spiel gegen Wolfsburg nicht nur die „Humba“ mit den Fans gemacht, sondern auch noch eine heiße Kufe aufs Eis gelegt. Wie hat Dir seine Tanzeinlage gefallen?
Das war ein super Auftritt. Und das in diesem jungen Alter. Ich glaube nicht, dass ich mich das in seinem Alter getraut hätte. Respekt! Aber ich muss Dominik noch ein anderes Kompliment machen: Sein Kampf mit Wolfsburgs Milley hat noch mal richtig Schwung in unser Spiel gebracht. Das hat uns sehr geholfen.
(Aus: Newsletter der Adler Mannheim)