David Wolf: \"Mein Ziel ist es, mich in der NHL durchzusetzen\"
Am heutigen Mittwoch heißt es für David Wolf Abschied nehmen. Der Nationalspieler, der zu den Calgary Flames wechselt, hat heute zum letzten Mal mit den Hamburg Freezers auf dem Eis trainiert. In den vergangenen Wochen bereitete sich Wolf bei den Norddeutschen auf sein großes Ziel NHL vor und wird die Hansestadt nun nach knapp drei Jahren verlassen. Im Interview spricht der Stürmer über die Herausforderung NHL, seine Erinnerungen an drei Jahre als Freezer und eine mögliche Rückkehr nach Hamburg.
David, dein Wechsel zu den Calgary Flames steht zwar schon seit geraumer Zeit fest, nun ist es aber wirklich soweit. Heute hast du das letzte Mal mit den Hamburg Freezers trainiert. Kannst du deine Gefühlslage etwas beschreiben?
Es ist schon ein komisches Gefühl. Eine Mischung aus Wehmut und Ungeduld. Ich habe drei Jahre hier gespielt und trainiert. Das geht nicht einfach so an einem vorbei. Auf der anderen Seite wusste ich ja, dass dieser Tag kommt und konnte mich schon etwas darauf einstellen. Ich habe mich den ganzen Sommer auf die Herausforderung NHL vorbereitet und fokussiert. Ich bin bereit und möchte wissen, wo ich stehe und wie ich bei den Flames ankomme.
Um es dort in den endgültigen NHL-Kader zu schaffen, wirst du dich in einem weiteren Trainingscamp beweisen müssen. Wie schätzt du deine Chancen dort ein?
Wenn ich nicht an meine Chance glauben würde, müsste ich dort gar nicht erst hinfahren. Ich bin ein Spielertyp, den es so nicht oft gibt. Ich spiele körperbetont und kann mich in den Rundungen gut behaupten. Dazu bin ich für einen Spieler meiner Größe auch läuferisch gut und kann mit dem Puck umgehen. Ich kenne meine Stärken und werde alles in die Waagschale werfen.
In den vergangenen Wochen hast du dich bei den Freezers auf die Herausforderung NHL vorbereitet. Wie wichtig war die Zeit mit deinen alten Mannschaftskameraden?
Unheimlich wichtig! Ich wollte auf jeden Fall weiter regelmäßig auf dem Eis trainieren und gut im Rhythmus sein. Bei den Freezers hatte ich dafür optimale Bedingungen, die Intensität und das Niveau und auch die Krafteinheiten, besser hätte es nicht sein können. Körperlich bin ich in der besten Verfassung meiner Karriere. Dass mir die Freezers diese Möglichkeiten zur Vorbereitung gegeben haben, ist nicht selbstverständlich. Auch hierfür bin ich dem Klub sehr dankbar.
Es gibt einige NHL-erfahrene Spieler bei den Freezers, holst du dir von den Kollegen auch Tipps ab?
Natürlich. Wir sprechen oft miteinander, da kommt das Thema NHL automatisch auf. Von den Mitspielern, aber vor allem auch von Co-Trainer Serge Aubin kann ich mir viele Tipps abholen. Er hat unheimlich viel NHL-Erfahrung gesammelt und kennt Bob Hartley (Trainer der Calgary Flames, d. Red.) noch sehr gut aus seiner aktiven Zeit.
Mit dem neuen Kapitel NHL schließt sich zumindest vorerst auch automatisch auch das Kapitel Hamburg Freezers für dich. Wie blickst du auf deine Hamburger Zeit zurück?
Mit unheimlich vielen schönen Erinnerungen. Sportlich und auch privat. Ich hatte eine tolle Zeit bei den Freezers. Hier wurde mir viel Vertrauen entgegengebracht, als ich noch ein sehr junger Spieler war. Sonst hätte ich diese Entwicklung nicht machen können und würde nicht dort stehen, wo ich jetzt bin. Ich hatte eine großartige Reihe mit Festi und Jerome. Wir sind gemeinsam zu Nationalspielern geworden. Die ganze Mannschaft hat sich Jahr für Jahr unglaublich entwickelt und ich durfte ein Teil des Ganzen sein. Das ist schon etwas Besonderes. Aber es gibt auch etwas, das mich echt wurmt.
Und das wäre?
Dass ich mit den Freezers nie eine Meisterschaft feiern durfte. Das wollte ich unbedingt schaffen, bevor ich den Klub verlasse.
Vielleicht ergibt sich die Möglichkeit ja noch einmal. Wie stehen denn die Chancen, dich irgendwann noch einmal bei den Freezers zu sehen?
Das will ich nicht ausschließen, aber offen gestanden beschäftige ich mich nicht damit. Mein Ziel ist es, mich in der NHL durchzusetzen und dort zu bleiben. Darauf konzentrieren sich meine Gedanken. Sollte ich irgendwann doch noch einmal nach Deutschland zurückkehren, wären die Freezers sicher mein erster Ansprechpartner.
Quelle: hamburg-freezers.de