PENNY DEL feiert drei Jahre Partnerschaft mit Hockey is Diversity

HiD kämpft seit drei Jahren mit der Deutschen Eishockey Liga für Toleranz und gegen Diskriminierung

Die PENNY DEL setzt sich für Toleranz und gegen Diskriminierung ein und hat mit Hockey is Diversity einen starken Partner an ihrer Seite. Am 21. Januar 2021 wurde die Zusammenarbeit mit einem „Memorandum of Understanding“ offiziell gemacht.

Die Partnerschaft ist auch Teil des Nachhaltigkeitskonzeptes der PENNY DEL. Daher war Martin Hyun, der Gründer von Hockey is Diversity zuletzt auch als Referent bei der Vollversammlung der Nachhaltigkeits-Manager aller Clubs zu Gast. Wir haben uns mit ihm über seine Erfahrungen der ersten drei Jahre unterhalten.

PENNY DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke und “Hockey is Diversity”-Gründer Martin Hyun.

Martin, um was geht es aus deiner Sicht in unserer Partnerschaft?

Zusammen mit der PENNY DEL wollen wir als Hockey is Diversity eine Eishockeywelt schaffen, die für jeden zugänglich ist. Die ethnische Herkunft oder sexuelle Orientierung sollten keine Rolle spielen. Unser Ziel ist es, dass sich jeder, unabhängig vom Hintergrund, als willkommener Teil des Eishockeys fühlt. Es geht darum, sicherzustellen, dass sich jeder als Bestandteil des Spiels, der Fans und der Eishockeykultur empfindet. Das ist unser Ziel.

Was macht ihr mit HiD, um dieses Ziel zu erreichen?

Um dieses Ziel zu erreichen, setzen wir bei Hockey is Diversity (HiD) rund 13 Projekte um und das ehrenamtlich. Die Schlüsselwerte von Hockey is Diversity, nämlich Empower, Inspire und Dream, bilden das Fundament für unsere Vision. 
Empower: Ermächtigen bedeutet, People of Color und Frauen die Werkzeuge, Ressourcen und das Selbstvertrauen zu geben, die sie benötigen, um ihr volles Potenzial zu entfalten und ihre Ziele zu erreichen.
Inspire: Inspirieren bedeutet, durch positive Vorbilder und unsere Projekte, Ideen oder Handlungen andere dazu zu motivieren, ihre eigenen Träume zu verfolgen.
Dream: Wir ermutigen dazu, Träume zu verwirklichen, indem wir eine Umgebung schaffen, in der jeder, unabhängig von Hintergrund oder Herkunft, gleiche Chancen hat.
Diese Werte bilden den Rahmen für unsere Projekte und unterstreichen unser Engagement für eine vielfältige und integrative Eishockeykultur. Ein weiterer Ansatz ist der direkte Draht zum Eishockeynachwuchs…

Martin Hyun (re.) zu Besuch beim PENNY DEL FUTURE CAMP 2023 in Wolfsburg.

… zum Beispiel beim PENNY DEL FUTURE CAMP…

… Genau! Seit vielen Jahren sind wir fester Bestandteil bei den Nachwuchscamps und haben mit Organisator Uli Liebsch einen Mann an unserer Seite, der uns voll unterstützt. Wir sind ein fester Bestandteil des Camps. Uli gibt uns die Möglichkeit, in diesen Trainingslagern Spieler und Trainer mit Migrationsbiografien zu fördern und mit den Spielern der Altersklassen U11 und U13 über unsere Themen zu sprechen. Insbesondere konzentrieren wir uns darauf, durch Schulungen zu den Themen Rassismus und Diskriminierung einen nachhaltigen Einfluss auszuüben. Diese Schulungen bilden einen zentralen Pfeiler unserer Arbeit bei Hockey is Diversity. Wir sehen sie als entscheidendes Instrument, um Menschen zu sensibilisieren, Wissen zu vermitteln und sie zu ermächtigen. Dabei legen wir Wert darauf, nicht nur Spieler und Trainer, sondern auch Mädchen und Frauen in diesen Bemühungen zu fördern. Dies ist ein wesentlicher Beitrag zur Förderung der Chancengleichheit und des Respekts im Eishockeysport und darüber hinaus.

Wie gestaltet sich der direkte Draht zu den jungen Spielern?

Die Kinder sind sehr interessiert und machen überragend mit. Sie hören zu, stellen Fragen und bringen ihre Gedanken ein. Nicht selten schreiben sie uns im Nachgang über Social Media an und berichten von Vorfällen in der Schule und ihren Vereinen oder fragen nach Informationen für Vorträge in den Schulen. Da helfen wir selbstverständlich auch sehr gerne. 

Martin Hyun im Gespräch mit dem Nachwuchs beim PENNY DEL FUTURE CAMP 2023.

Du bist bei deiner Arbeit bei vielen Clubs in Deutschland zu Gast. Was fällt dir dabei auf?

Deutschland ist ein Einwanderungsland, und dieser Wandel spiegelt sich zunehmend auch im Eishockey wider – eine erfreuliche Entwicklung. Dies unterstreicht nicht nur die erfolgreiche Einbindung von Vielfalt, sondern es wäre unklug, dieses Potenzial ungenutzt zu lassen. Dies gilt sowohl für den Nachwuchs, für die Zuschauer und auch den administrativen Bereich unseres Sports. Nicht jeder kann den Weg zum Profispieler einschlagen, aber wir können sie als Fans und Botschafter für den Sport gewinnen. Allerdings ist es bemerkenswert, dass die Teams oft ein Spiegelbild des Trainers sind. Wenn ein Trainer homophobe und diskriminierende Sprache zulässt, spiegelt sich dies nicht nur im Team wider, sondern wird auch von den Spielern als Teil ihrer Teamkultur verstanden. Hier besteht die dringende Notwendigkeit, dem entgegenzutreten und klare Werte der Inklusion, des Respekts und der Vielfalt zu fördern, um eine positive und respektvolle Teamumgebung zu schaffen.

Inklusion ist ein gutes Stichwort. Sport gilt als gute Möglichkeit, auf einer gemeinsamen Ebene mit anderen Kulturen in Kontakt zu kommen.

Absolut! In einem Einwanderungsland wie Deutschland treffen ständig verschiedene Kulturen aufeinander und es ist von entscheidender Bedeutung, dass Menschen die Möglichkeit haben, einander kennenzulernen. Aktuelle Ereignisse in Deutschland verdeutlichen dies auf eindrückliche Weise. Als Person of Color habe ich in den 90er-Jahren rassistische Anfeindungen erlebt, sei es im Sport oder auf der Straße, selbst von Personen, von denen man so etwas nie erwartet hätte, wie beispielsweise Klassenkameraden. Dieses Muster wiederholt sich leider immer wieder. Eishockey ist von Natur aus multikulturell, und es ist von höchster Bedeutung, dass es dies auch bleibt. Die aktuelle Lage zeigt, dass gesellschaftliche Herausforderungen im Bereich der Inklusion und Vielfalt weiterhin bestehen. Es ist wichtig, diese Herausforderungen anzuerkennen und sich für eine inklusive und respektvolle Gesellschaft einzusetzen. Im Sport, insbesondere im Eishockey, kann dies durch gezielte Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt und einem klaren Engagement gegen Diskriminierung und Rassismus erreicht werden. Es ist unsere Aufgabe, aktiv dazu beizutragen, dass der Sport und die Gesellschaft als Ganzes Orte der Inklusion und des Respekts sind.

Ihr wollt mit Hockey is Diversity auch am 27. Januar 2024 in Hof ein Zeichen setzen.

Und ich freue mich schon darauf. Wir haben dort unser traditionelles „Hockey is Diversity Winter Classic“ und spielen gegen die „Hofer Eishärnla“, die uns auch schon seit Jahren bei unseren Aktionen helfen. Mit den Einnahmen aus diesem Benefizspiel unterstützen wir zum einen Schutzhöhle e.V., die sich für sexuell missbrauchte Kinder einsetzen, und finanzieren damit unsere Aktionen, besonders vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen

Martin, wir danken dir für das Gespräch und wünschen dir zusammen mit deinen Mitstreitern viel Erfolg!

Team “Hockey is Diversity” beim Winter Classic 2023 gegen die Hofer Eishärnla.

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