Was ist neu? Aufsteiger Bremerhaven im Portrait

Geschichte geht bis 1941 zurück / Höhen und Tiefen bei den Pinguins / DEL2-Titel 2014

Seit 1941 ist Eishockey ein fester Bestandteil in der Sportlandschaft Bremerhavens. In den 75 Jahren bis zum Erreichen der DEL ging es viele Auf und Abs. Die Geschichte des Eishockeys an der Küste hat eine bewegte Vergangenheit, die es kurz vor dem ersten Spiel in Deutschlands höchster Eishockey-Spielklasse (Freitag, 19:30 Uhr/live bei telekomeishockey.de) zu erzählen gilt.

Eishockey seit 1941 in Bremerhaven

Über Jahre hatten die noch heute legendären „Eulen“ des RSC Bremerhaven Eishockeygeschichte geschrieben. Der bereits im Jahre 1941 gegründete RSCB hatte sich über die Oberliga bis in die damals noch eingleisige 2. Bundesliga gespielt. Spieler wie Billy Flynn, Peter Ustorf, Manfred Prudlo, Muchel Schmidt, Danilo Valenti, Josef Ondrasina oder Rob van Keeken hatten nicht nur in der Seestadt einen klangvollen Namen.

<dtagimage image-id="200">200 | Stefan und Peter Ustorf (Foto: City-Press)</dtagimage>

Peter Ustorf (re.), hier mit Sohn Stefan, spielte in Bremerhaven. (Foto: City-Press)

Trotz des Starensembles blieb der Erfolg Anfang der 80er Jahre aus. Die Zuschauer verzichteten nach einer langen Niederlagenserie in der Saison 1979/80 auf den Besuch im Stadion und nur finanzielle Hilfestellung von Seiten der Stadt konnte den Club über Wasser halten. 1982/83 war der Kollaps jedoch nicht mehr aufzuhalten, doch getreu dem Motto „Der König ist tot – es lebe der König“ ging es direkt weiter für das Eishockey in der Seestadt.

Der REV Bremerhaven übernimmt Nachfolge der „Eulen“

Der bereits zuvor gegründete REV Bremerhaven, der noch heute sehr agile Stammverein der Fischtown Pinguins, übernahm die Nachfolge. Fortan spielten die Nordlichter zunächst in der Regionalliga, um dann im der Saison 88/89 den Aufstieg in die Oberliga zu schaffen. Über viele Jahre waren die Bremerhavener ein fester Bestandteil der Oberliga, ehe dann in der  Saison 98/99 der Meistertitel in der Oberliga Nord gelang und zusätzlich der erstmals ausgespielten Titel „Deutscher Erstligameister“ errungen wurde. Kurioserweise war damals bereits der SC Bietigheim-Bissingen der Endspielgegner, ein Konkurrent, mit dem sich die Nordlichter auch in der weiteren Zukunft noch viele Male messen sollten.
 

<dtagimage image-id="197">197 | Billy Flynn (Foto: City-Press)</dtagimage>

Billy Flynn stand ebenfalls im Aufgebot der Norddeutschen. (Foto: City-Press)

Aufstieg in die 2. Bundesliga

Mit dem in der Saison 99/2000 vollzogenen Aufstieg in die ein Jahr zuvor neu gegründete 2. Bundesliga begann auch der Aufstieg der Pinguine in der jüngeren Geschichte. Als GmbH vom Stammverein ausgegliedert erreichten die Bremerhavener Cracks in der Spielzeit 00/01 das Halbfinale, um dann ein Jahr später in einer unvergesslichen Finalserie gegen den ERC Ingolstadt den Meistertitel an die Unterweser zu holen.

Der Aufstieg blieb den Männern vom Wilhelm-Kaisen-Platz aber aufgrund der vorhandenen Infrastruktur verwehrt. Nach einem „Betriebsunfall“ und einer „Ehrenrunde in der Oberliga Nord meldeten sich die Seestädter in der Spielzeit 04/05 eindrucksvoll mit dem Erreichen des Halbfinales zurück und mussten eine Jahr später in einer erneut spannenden Finalserie gegen die Straubing Tigers knapp aber letztlich verdient die Segel streichen.
 

<dtagimage image-id="194">194 | Bremerhaven alte Halle (Foto: City-Press)</dtagimage>

Die Fischtown Pinguins 2008 in der alten Halle. (Foto: City-Press)

Pinguins gewinnen Meistertitel in der DEL2

Mit dem 2011 vollzogenen Umzug in die neue Arena am Wilhelm-Kaisen-Platz setzten die Pinguins – im Gegensatz zum Namenspatron aus der Antarktis – zu neuen Höhenflügen an. Der Gewinn der 1. DEL2-Meisterschaft in der Saison 13/14 zog eine ganze Region in ihren Bann. Eindrucksvoll auch ein Jahr später die erneute Teilnahme an der Finalserie, in der man sich gegen die Steelers aus Bietigheim, dem mittlerweile zum Traditions-Konkurrenten der Liga avancierten Schwaben, geschlagen geben musste.

Mit dem jetzt vollzogenen Aufstieg in die DEL dürfen die Fischtown Pinguins den wohl größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte feiern. In Bremerhaven ist man sich sicher, dass der Traditionsverein aus dem Norden auch diese Hürde meistern wird.

Daten und Fakten:

Sucht man in den Annalen des Bremerhavener Eishockeys nach Rekordspielern, dann findet man drei Namen, denen es gelungen ist die Schallmauer von 500 Spielen zu durchbrechen. Marco Ahrens (572), der noch aktive Marian Dejdar (512) und Torhüter Dieter Blum (510) ist dieses Kunststück gelungen.

Clublegenden gibt es viele, an einem traditionsreichen Standort wie Bremerhaven. Noch heute  erinnert man sich gerne  an Namen wie „Professor“ Craig Streu, Andrzej Hachula, den Topscorer, der in der Saison mit maximal 4 Schlägern auskam oder an Spieler wie Rüdiger Kluge, Thomas Gries, Stefan Kraft  oder Michael Gerstung. Alle aufzuzählen, würde den vorgegebenen Rahmen sprengen, so dass diese Namen nur stellvertretend für eine traditionsreiche Geschichte des Bremerhavener Eishockeys stehen können.

Topscorer der Clubgeschichte bleibt aber der schon erwähnte Andrzej Hachula, der es geschafft hat, in 347 Spielen 239 Tore sowie 309 Vorlagen auf seinem Konto zu vereinigen. Ohne Frage: Wer für einen Club 548 Scorerpunkte erringt, der dürfte nur schwer vom Thron des Topscorers zu stoßen sein.

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