Verdiente Sieger und eine emotionale Laudatio
Dem "Spieler des Jahres" fast die Show gestohlen: Anja Reimers sympathischer Auftritt verzückte die Gäste / Kurzweiliger Abend endete gegen Mitternacht / Tripcke: "Wir freuen uns jetzt alle auf die Playoffs."
Für den größten Applaus und den emotionalsten Moment bei der „5. GALA DES DEUTSCHEN EISHOCKEYS“ sorgten weder Sieger noch Geehrte, sondern eine junge Dame: Die überraschende Laudatio von Anja Reimer über ihren Ehemann Patrick, der zum dritten Mal als „DEL-Spieler des Jahres“ ausgezeichnet wurde, ging unter die Haut. Vor allen Dingen, als ihr zum Ende ihrer Rede die Tränen kamen, war das Publukm gerührt: „In den letzten 15 Jahren ist er bis heute immer der bodenständige und bescheidende Mann geblieben, den ich kennen gelernt habe“, sagte sie mit tränenerstickter Stimme. Dabei hatte sie sich eigentlich ganz fest vorgenommen, nicht zu weinen. Klappte nicht.
Zuvor hatte Anja Reimer schon für den einen oder anderen Kalauer gesorgt und die Gala-Gäste amüsiert, in dem sie aus dem Nähkästchen plauderte. „Ich verstehe selber wenig vom Eishockey und zu Hause sprechen wir fast gar nicht darüber. Aber wenn wir mit Freunden mal Mini-Golf spielen oder zum Bowling gehen, dann merkt man schon, dass Patrick auch hier plötzlich völlig fokussiert ist und einen großen Willen zeigt.“
Anja Reimer wurde im Anschluss an ihre Worte von nahezu allen Gala-Gästen mit Lob überschüttet - und das völlig zu Recht. Auch die anderen Sieger und Geehrten waren an einem kurzweiligen Abend im Deutschen Sport- und Olympiamuseum zu Köln bester Laune. „Ich freue mich natürlich sehr über die Auszeichnung und fühle mich sehr geehrt. Aber ich nehme den Award stellvertretend für mein Team an, denn ohne die Mannschaft wäre ich gar nicht in der Lage, so gut zu spielen", sagte Gustaf Wesslau, der zum besten Keeper des Jahres gewählt wurde.
Ein Küsschen für den Sieger.
Maxi Kammerer von der Düsseldorfer EG freute sich genauso über die Auszeichnung zum „Rookie des Jahres“ wie Verteidiger Münchens Konrad Abeltshauser über seine Trophäe. In die deutsche Hall of Fame wurden Ex-Nationalspieler Martin Reichel sowie Krefelds Nachwuchstrainer Peter Kaczmarek aufgenommen. Reichel wurde von DEB-Präsident Franz Reindl in einer Rede genauso bedacht wie Kaczmarek von seinem Ex-Schützling Christian Ehrhoff.
Trainer des Jahres Rob Wilson
„Es war ein gelungener Abend in einem sehr schönen Ambiente hier in Köln“
„Es war ein gelungener Abend in einem sehr schönen Ambiente hier in Köln“, sagte der Trainer des Jahres Rob Wilson von den Thomas Sabo Ice Tigers. Der Coach der Noris-Cracks blickte schon mal auf die kommenden Playoffs voraus. „Alle Serien versprechen viel Spannung. Wir haben mit Augsburg einen sehr, sehr starken Gegner vor der Brust, der bisher eine tolle Saison gespielt hat. Das wird eine große Herausforderung.“
Bundestrainer Marco Sturm, der für die Gala extra aus Florida angereist war und bereits am Mittag beim Bundesliga-Spiel zwischen dem 1. FC Köln und Bayern München kräftig die Werbetrommel für die Heim-WM im Mai trommelte, war ebenfalls Gast wie zahlreiche Eishockey-Prominente aus ganz Deutschland. Besonders die Fischtown Pinguins Bremerhaven wurden mehrfach von den Rednern für eine tolle Saison gelobt. „Macher“ Alfred Prey genoss die Aufmerksamkeit mit ganzem Stolz.
Das Moderatoren-Duo Patrick Ehelechner und Holger Speckhahn führten gewohnt lässig-witzig durch die Veranstaltung, so dass ein rundum gelungener Abend gegen Mitternacht endete. Schlusswort Gernot Tripcke: „Wir freuen uns mit den Playoffs jetzt alle auf die schönste Zeit des Jahres.“